Ö1 Diagonal
25.3.2006, 17.00 Uhr
Zum Thema: Das Fahrrad - wie eine Kettenreaktion den Verkehr ankurbelt
Alternativen zum schnelleren Vorwärtskommen in den Städten wurden in den letzten Jahre etliche ausprobiert: Skateboard, Inlineskates, Mini Scooter – letztlich bleibt alles mehr oder weniger Spielzeug und auf die Freizeit beschränkt. Dagegen bewährt sich das alte Veloziped – wenn auch mittlerweile in High-Tech-Fertigung und –Ausstattung. Spielzeug – oder besser: Sportgerät – ist es auch geworden, für den Mountainbiker.
Hier interessiert aber das Fahrrad als Verkehrsmittel. Man fährt nicht Rad, um sich gesellschaftspolitisch zu outen oder bedrohte Wälder zu retten, sondern weil es Spaß macht, schnell geht und in der Stadt vielleicht die eleganteste Art der Fortbewegung ist. Die acht Millionen Österreicher besitzen rund zehn Millionen Fahrräder. Sie holen sie bloß zu selten aus dem Keller.
Was hat Fahrrad-Politik in den letzten 20 Jahren in in- und ausländischen Kommunen erreichen können, was nicht? Sollen noch mehr Radwege gebaut werden oder sind sie die Unfall-Verursacher schlechthin, weil dort häufig schwere Unfälle vor allem mit Fußgängern passieren? Sind alle Fahrradboten gesengte Säue, die für Akkordlohn schuften müssen? Warum kleiden sich die Sonntagsfahrer unter den Pedaltretern in besonders bunte Papageiendressen? Eine technische Rundschau zeigt ausgeklügelte Rad-Designlösungen, etwa von Richard Sapper, wie sie ab 4. April in der Schau „Kettenreaktion“ im Wiener Museumsquartier ausgestellt sind.
Redaktion:: Michael Schrott/Ö1 |